Mietpreisanstieg gewinnt an Fahrt
Viele Menschen wollen in Immobilien investieren, können sich aber heute keine Immobilie mehr leisten, weil Immobilienkredite teurer geworden sind und die Baupreise explodieren. Deshalb müssen viele Menschen auf Mietwohnungen ausweichen, doch auch dort steigen die Preise.
Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) stiegen die Angebotsmieten im dritten Quartal um durchschnittlich 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Politik ist gefordert, denn der Preisanstieg bei Mietwohnungen nimmt in allen Bundesländern zu und es kommt zu immer mehr Stornierungen im Wohnungsbau. Zum Vergleich: Der Durchschnitt des dritten Quartals der letzten drei Jahre lag bei 4,5 Prozent.
Ein Grund für die zunehmende Dynamik ist die Inflation. Die Menschen suchen verstärkt nach Mietwohnungen, während die Vermieter höhere Mieten ansetzen. In ländlichen Gebieten, in denen die Mieten bisher nicht so hoch waren, gibt es Nachholeffekte.
Laut IW steigen die Angebotsmieten in Baden-Württemberg, Sachsen und Hessen mit rund 4 Prozent am wenigsten. Am stärksten kletterten die Preise für Angebotsmieten im Saarland (7,9 Prozent), in Brandenburg (9,1 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern mit satten 10,3 Prozent.
In den Metropolen sehen die Zahlen etwas weniger düster aus, da die Mieten nach Jahren des Immobilienbooms bereits ein relativ hohes Niveau erreicht haben. So gibt es moderate Aufschläge in Frankfurt (1,4 Prozent), Stuttgart (2,4 Prozent) und München (3,5 Prozent).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass steigende Kreditzinsen und teure Baupreise in Verbindung mit der Inflation Wohneigentum unerschwinglich machen. Viele Menschen müssen daher auf den Mietmarkt ausweichen, der ebenfalls teurer wird. Die Lage bleibt angespannt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wünscht sich, dass die Politik eingreift und ein temporäres Mietmoratorium einführt.
Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/druck-am-wohnungsmarkt-anstieg-der-mieten-gewinnt-an-fahrt/28862456.html